Aktuelles

Wie man Trauer bewältigen kann – Hilfe suchen und geben

Der Tod eines geliebten Menschen, ob plötzlich oder absehbar, ist für die Hinterbliebenen schwierig zu verarbeiten. Trauer ist ein Prozess, der sich bei jedem Menschen unterschiedlich äußert und die emotionale Bewältigung dieses einschneidenden Erlebnisses kann Wochen, Monate oder auch Jahre dauern. Deshalb ist es wichtig, die Stellen zu kennen, die Hilfe anbieten. Denn ein erster Schritt zur Heilung ist die Erkenntnis, dass man nach Hilfe fragen kann und darf.

Wie gehen wir mit Trauer um?

Während wir schnell dazu neigen, Trauer zu unterdrücken oder Ablenkung zu suchen, hilft es nach schweren Schicksalsschlägen sich der Trauer wirklich anzunehmen, indem man z. B. sich Hilfe sucht und über seine Gefühle spricht. Dabei können Trauerbegleiter und Seelsorger helfen. In einigen Fällen ist für die Bewältigung der Trauer auch eine psychologische Beratung und ggf. Behandlung nötig. Ein Gang zum Therapeuten ist etwas Normales und sollte nicht mit Scham verbunden sein. Psychologische Beratungsstellen gibt es in den meisten Städten, die jeweiligen Adressen sind im Internet zu finden.

Hilfe im persönlichen Kreis

Auch im privaten Kreis sollte es keine Scheu davor geben, nach Hilfe zu fragen. Sprechen Sie mit engen Vertrauten wie Familienmitgliedern oder Freunden. Wem das aus diversen Gründen nicht möglich ist oder nicht reicht, dem bietet die Neuapostolische Kirche verschiedene Angebote an, Ansprechpartner und Berater zu finden. In Trauergesprächskreisen können Trauernde sich in einem geschützten Raum mit anderen austauschen. Sie können dort unter anderem ihre Trauer ausdrücken und sich mit Möglichkeiten beschäftigen, die Verlusterfahrung zu verarbeiten. Die kirchliche Trauerbetreuung beinhaltet außerdem Kondolenzbesuche und Trauergespräche.

Diese und viele weitere Leistungen sind im Rahmen der kirchlichen Trauerbegleitung möglich. Informationen zu den Angeboten der Neuapostolischen Kirche und Ansprechpartner sind auf  https://www.nak-trauerbegleitung.de zu finden.

Die Phasen der Trauer

Trauer kann man nicht präventiv „abarbeiten“, aber man kann sich selbst etwas darauf vorbereiten, indem man die Phasen der Trauer besser versteht.

Die Trauer wird von Experten in vier Phasen unterteilt:

  1. Nicht-Wahrhaben-Wollen: Der Tod eines Menschen, ob unerwartet oder nicht, hat immer etwas Überwältigendes. Der Schock sitzt tief. (Dauer: Stunden bis hin zu Wochen)
  2. Aufbrechende Emotion: Leid, Schmerz, Wut, Angst, Freude, Traurigkeit – Emotionen bahnen sich nun ihren Weg. Schuldgefühle können entstehen. (Dauer: Wochen bis Monate)
  3. Suchen und Sich-Trennen: Der Trauernde sucht im Alltag nach Erinnerungen an den Verstorbenen und lernt, die Trennung vom Verstorbenen zu akzeptieren. (Dauer: Wochen bis Jahre)
  4. Neuer Selbst- und Weltbezug: Ruhe und Frieden kehren zurück. Erkenntnis: Das Leben geht weiter. Der Verstorbene bleibt ein Teil hiervon.

Was kann ich für Trauernde tun?

Wenn ein enger Vertrauter trauert, gilt es immer ein offenes Ohr zu haben. Zuhören ist der erste Schlüssel zur Hilfe, denn es zeigt aufrichtiges Mitleid und Verständnis. Zudem versteht der oder die Trauende damit, dass die eigenen Gefühle berechtigt sind und vom Gegenüber akzeptiert werden. Viele öffentliche Stellen bieten zudem Schulungen an, wenn man Interesse daran hat, selbst Trauerbegleiter zu werden.